Der Fotograf Röbi Bösch:
Für neue Gipfel muss ich die Bergwelt verlassen

Dreißig Jahre hat der Schweizer Fotograf Robert Bösch Extrem­sportler an den großen Bergen der Welt begleitet. Seine spekta­ku­lären Fotos haben das mitge­prägt, was wir heute „Action­fo­to­grafie“ nennen. Mit seinem neuen Buch „No Man’s Land“ zeigt er nun jedoch eher Szenen aus dem mensch­lichen Alltag. Warum, hat er mir im Interview erzählt.

Robert Bösch fotogra­fiert von © Lukas Pitsch

XM: Röbi, zunächst mal die obliga­to­rische Frage in diesen Tagen: Wie geht es Dir, wie hast Du die Corona-Zeit mit Lockdown und Co. erlebt?

Röbi: Zum Glück war es für mich nicht so schlimm, da ich vor allem an Projekten gearbeitet habe, für die ich nicht reisen musste. Ich arbeite aller­dings an einem Buch über Micro­fi­nance und da wäre nun – nach Georgien, Tanzania und Indien – noch Südamerika auf dem Plan gestanden. Die Reise musste aller­dings abgesagt werden, ebenso etliche Vorträge und Vernis­sagen. Es ist keine lustige Zeit.

‘Mountains’ war mein persön­licher, fotogra­fi­scher Everest

Robert Bösch

XM: Gerade habe ich durch das Konzept Deines neuen Buchs „No Man’s Land“ geblättert und ganz erstaunt Fotografien von Autos, Indus­trie­an­lagen und anderen Zivili­sa­ti­ons­dingen entdeckt. Erfindest Du Dich gerade neu, oder wo sind all die Berge hin?

Röbi (lacht): Weißt Du, das Thema Berge habe ich nun dreißig Jahre mit großer Freude bearbeitet und werde das sicher auch weiter tun. Aber bei meinem letzten Buch „Mountains“ war da auf einmal so ein Gefühl, dass dies eine Art Schluss­stein war. Nennen wir es meinen persön­lichen, fotogra­fi­schen Everest.

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Crows, Ratenpass, Switz­erland fotogra­fiert von Robert Bösch

XM: Wie meinst Du das?

Röbi: Ich habe reali­siert, dass ich wohl für mich das Niveau erreicht habe, wo ich hinwollte. Ich kann weiterhin spekta­kuläre Action- und Bergsport­bilder machen, aber meine Berg-Action-Fotografie als Gesamtes kann ich nicht mehr auf ein neues Niveau bringen. Auf diesem Weg war ich die letzten dreißig Jahre. Und zum Thema „neu erfinden“: Nicht wirklich. Ich möchte einfach das weiter­machen, was mich schon immer reizte: Fotogra­fieren und Neues entdecken. Natürlich hatte ich bis anhin viel mit Bergen zu tun – aber als Fotograf hat mich eigentlich immer einfach das Bild inter­es­siert. Egal, ob in der Eiger Nordwand oder in Tel Aviv. Das steht für mich jetzt noch mehr im Zentrum. Mit meinem Buch „No Man’s Land“ gehe ich diesen Weg.

Für neue fotogra­fische Gipfel muss ich die Bergwelt verlassen

Robert Bösch

XM: Hast Du keine Sorge, dass Du abseits der Themen, mit denen Du weltweit bekannt geworden bist, die Marke „Robert Bösch“ neu aufbauen musst?

Röbi (überlegt): Als Marke habe ich mich noch gar nicht gesehen. Ich bin Fotograf. Aber mir ist natürlich klar, dass ich für viele weiterhin der Bergsport­fo­tograf bleiben werde. Das ist auch in Ordnung. Dennoch werde ich meine Projekte nicht danach ausrichten, was ich verkaufen kann. Entscheidend ist für mich das, was mich inter­es­siert, wo ich spüre, da ist noch unent­decktes Neuland. Und da spüre ich: Für neue fotogra­fische Gipfel muss ich die Bergwelt verlassen. In „No Man’s Land“ zeige ich deshalb nun ausschließlich Fotografien, die für mich etwas Beson­deres haben – unabhängig vom konkreten Motiv.

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Cloud Shadows, Lake Aegeri, Switz­erland fotogra­fiert von Robert Bösch

XM: Irgendwie erinnert mich das ein wenig an die Entwicklung, die viele Bergsportler in den letzten Jahren genommen haben: Weil die großen Gipfel alle bestiegen sind, stehen nun indivi­duelle Routen und Projekte im Zentrum …

Röbi: Eine schöne Parallele – Du siehst: Der Bergsport lässt mich einfach nicht los. Aber der Vergleich stimmt nicht ganz: Es geht im Spitzen­al­pi­nismus nicht nur um den Gipfel, sondern vor allem um die Route und den Stil.

XM: Apropos Weiter­ent­wicklung – gerade habe ich Dich auf Instagram gesucht und nicht gefunden – wäre das nicht eine Plattform für Dich?

Röbi: Ich bin immer wieder mal am überlegen. Das würde mich schon irgendwie inter­es­sieren – natürlich in der Hoffnung mehr Bücher zu verkaufen. Aber, ich habe das Gefühl ich passe da nicht richtig rein.

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Ngorongoro Crater, Tanzania fotografier von Robert Bösch

XM: Du meinst, weil es dort eher auf die perfekte Bildbe­ar­beitung als auf das perfekte Bild ankommt?

Röbi (lacht): Das hast jetzt aber Du gesagt. Aber, es stimmt: Es hat ja alles etwas für sich und die Fotografie hat sich in den letzten Jahren nun mal radikal verändert. Coole Bilder sind heute schlicht keine Seltenheit mehr, wie auch immer sie entstanden sind. Das verändert die Art, wie wir Fotografien bewerten. Mich inter­es­sieren unspek­ta­kuläre Landschaften und Situa­tionen. Hier suche ich Bilder, die es zu entdecken gilt. Diese Bilder springen dich nicht an, die erfordern Aufmerk­samkeit vom Betrachter. Und da ist Instagram vielleicht die falsche Plattform? Es zieht mich einfach nicht wirklich dorthin. Aber mal schauen.

XM: Danke Dir für das Gespräch.

Interview und Text: Markus
Copyright Fotos: Robert Bösch
Copyright Portraitfoto: Lukas Pitsch

Mehr zu Röbi Bösch gibt’s auf seiner Homepage.

BUCHTIPP

No Man’s Land
eine Till Schaap Edition

Mit Texten von Robert Bösch und Angelika Affentranger-Kirchrath, Kunst­kri­ti­kerin und Kunstpublizistin

Neuerscheinung, Oktober 2020
Texte D/E, 29,5 x32 cm, 208 Seiten, CHF 130.-

Hier kann man das Buch bestellen:
https://robertboesch.ch/de/buecher-kalender/buecher

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Es ist soweit, letzter Arbeitstag vor der Winterpause. Zeit für uns und unseren CEO Markus (aka @schwarzfuchs01) Danke zu sagen - für den guten Austausch hier ebenso, wie für immer wieder neue Inspiration und Impulse aus Euren Posts. Ach ja, er hat gesagt er hat 307 persönliche Weihnachtskarten geschrieben und wir glauben das stimmt, denn wir haben sie vorhin zur Post gebracht - nix Vordruck, alles per Hand 😜👉 #normalroutenverlasser 

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