Tausend­undeine Leidenschaft

Eine Begegnung mit Markus Schaum­löffel, CEO der proteco invol­tainment® group gmbh.

Lässiges T‑Shirt, Jeans und Käppi auf dem Kopf, so erscheint Markus zum Interview in der Skylounge seiner Agentur. Beim ersten Espresso kommen wir auch gleich zur Sache: sein privater Adventure- und Foto-Blog „Schwarz­fuchs“, der Ursprung von so vielem, was die proteco heute ausmacht. Wie schafft man es, die Energie beizu­be­halten, um das Unter­nehmen seit 20 Jahren immer weiter voran­zu­treiben? „Ich hatte das Glück, bereits mit 30 Jahren Geschäfts­führer zu werden und so mein beruf­liches Ziel sehr jung zu erreichen. So war die Kraft, die andere brauchen, um die nächste Karrie­re­stufe zu erklimmen, bei mir frei, um mich gleicher­maßen auf die Weiter­ent­wicklung des Unter­nehmens als auch von mir selbst zu konzentrieren.“

CEO Markus Schaum­löffel alias Schwarzfuchs

Storytelling als Berufung

Und so besinnt sich Markus zuerst privat, später beruflich mehr und mehr auf das, was ihn ausmacht: Sport, Abenteuer, Natur, Geschichten. Inspi­riert von großen Abenteurern aus der Szene wird aus Markus privat der Adventure-Blogger Schwarz­fuchs, der unter dem von ihm entwi­ckelten Hashtag #adven­tu­re­dahoam seine Heimat­region zwischen Augsburg und den Alpen mit Mountainbike und Kamera entdeckt. Dabei radelt und läuft er etwa nonstop von Augsburg aus in 13 Stunden auf die Zugspitze, um auf ihren schmel­zenden Gletscher und somit den Klima­wandel vor unserer eigenen Haustür aufmerksam zu machen. Die erklä­rende Infografik dazu entwi­ckelt er gemeinsam mit Harald Kunstmann, einem Professor für Klima­wis­sen­schaften an der Uni Augsburg.

4 Jahre, 6 ähnliche Challenges und zigtausend Social Media-Follower später ist für ihn klar: Das Thema Storytelling wird ihn in Zukunft nicht nur als Hobby, sondern auch in der Agentur begleiten.

Aber wie soll das gehen? „Irgendwann habe ich gemerkt, dass mein Schwarz­fuchs-Know-how und ‑Netzwerk sehr gut unser Angebot als Agentur ergänzen kann und habe es deshalb 2017 ins Unter­nehmen einge­bracht.“ Das Ergebnis: die Storytelling-Unit Expedition Marke, die sich darauf spezia­li­siert, emotionale B2B-Kampagnen für eher wenig emotionale Indus­trie­un­ter­nehmen zu reali­sieren, der Haupt­kun­den­gruppe von proteco. „Ein echtes Win-Win-Win, denn letztlich habe ich damit alle glücklich gemacht: unsere Kunden, die Agentur und mich.“

Stehen bleiben ist keine Option

Doch so sehr es beruflich an Fahrt gewinnt, so schmerzlich wird Markus privat ausge­bremst. Zwei Knochen­brüche in kurzer Zeit und die Wiederkehr eines alten Rücken­leidens legen ihn sportlich lahm. „Früher wollte ich unbedingt Mountainbike-Profi werden. Das hat körperlich leider nicht geklappt, was ich lange nicht wirklich akzep­tieren konnte. Die Folge ist ein bleibender Rückenschaden.“

Um seine immer wieder erzwungen sport­freie Zeit neben Familie und Firma auszu­füllen, wieder­ent­deckt Markus andere Leiden­schaften, darunter das Zeichnen, und entwi­ckelt die Eiskinder-Serie. Dort porträ­tiert er mensch­liches und tieri­sches Leben im Eis und widmet unter anderem der deutschen Kletter­le­gende und Grönland­aben­teurer Stefan Glowacz ein Special. Parallel beginnt er wieder zu fotogra­fieren und seinen Sohn bei dessen Parkour-Projekten mit der Kamera zu begleiten. „Schon immer habe ich mich mit Dingen, die mich bewegen, intensiv ausein­an­der­ge­setzt. Zu akzep­tieren, dass ich dabei meinen eigenen Ansprüchen eher genüge, wenn ich dies mehr künst­le­risch und weniger sportlich tue, war anfangs nicht ganz so einfach. Aber jetzt passt das für mich.“

Fokus Kamera

So konzen­triert er sich fortan immer stärker auf außer­ge­wöhn­liche Fotopro­jekte, die ihn vor allem konzep­tionell heraus­fordern – etwa über Schottland, James Bond oder die Wasser­stadt Augsburg. Sie alle haben eines gemeinsam: „Sie beginnen meist ganz harmlos privat und enden dann doch im Umfeld der Agentur. Und sei es nur als Content für das Magazin. Beides lässt sich einfach nicht mehr vonein­ander trennen.“ Glück für die Agentur, denn das Herzblut und die Leiden­schaft, die in Markus stecken, befeuern erfolg­reich sein unter­neh­me­ri­sches Tun.

Die Entde­ckung der Langsamkeit

Und das Ende der Geschichte? Markus steigt nach längerer Verlet­zungs­pause nun doch wieder vermehrt aufs Bike. Dieses Mal geht es dabei jedoch weniger um Leistung, sondern mehr um die Entde­ckung außer­ge­wöhn­licher Kamera­motive und – seit Kurzem – Langzeit­be­lichtung. „Neben der magischen Wirkung, die man mit langzeit­be­lich­teten Bildern erzielen kann, gefällt mir fast noch besser die dadurch entste­henden Pausen, das Innen­halten, während­dessen ich endlich mal wieder in Ruhe Vögel beobachten kann“. Noch so eine Leidenschaft …

Auf Instagram kann man Markus auf seinen Fototouren begleiten: @schwarzfuchs01.
Hier geht es zu seinem Blog und hier zu den schönsten Vater-Sohn-Geschichten.

Interview und Text: Jenny Röcker
Fotos: © Markus Schaumlöffel

Dies ist ein Artikel aus PLANET P. – unserem hausei­genen Print-Magazin für alle, die inspi­rie­rende Geschichten über Menschen lieben, die ihren Traum leben und dabei die Normal­route verlassen.

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